FINNLAND FAKTEN

  Land und Lage

Finnland liegt im Norden Europas und reicht bis zum 70. Grad nördlicher Breite, wobei es schon am 59. beginnt. Mit 338.000 km² Fläche ist Finnland fast so groß wie die Bundesrepublik Deutschland, bei allerdings nur 5,03 Millionen Einwohnern. Das heißt: 17 Einwohner kommen im Landesdurchschnitt auf einen km². Zum Vergleich: In Deutschland beträgt die Einwohnerdichte 240 auf einen km². Rund 60 % der Einwohner leben in Städten und größeren Orten; Helsinki als Hauptstadt ist mit gut 500.000 Einwohnern die größte Stadt, gefolgt von Espoo und Tampere, beide mit rund 180.000 Einwohnern. Verwaltungsgliederung: 12 Provinzen, an deren Spitze jeweils ein Landeshauptmann steht. Die Provinzen sind weiter eingeteilt in Landkreise und Gemeinden. Die längste Nord - Süd Ausdehnung beträgt 1.160 Kilometer, von West nach Ost sind es 540 Kilometer. Auf 586 Kilometern grenzt Finnland an Schweden, auf 727 Kilometern an Norwegen und auf 1.269 Kilometern an Russland. Fast 70 % des Landes besteht aus Waldgebiet und ist damit eine einzigartige, fast überwältigende Symphonie aus Wasser und Wald.
Der höchste Berg (Haltituntiri, 1.300 m) und der längste Fluss (Kemijoki, 512 km) befinden sich in Lappland. Finnland ist in 11 Provinzen unterteilt; Sonderstatus genießen die seit 1921 zu Finnland gehörenden Aland-Inseln. Der Golfstrom versorgt Finnland mit Wärme. Im Süden des Landes sind die Sommer manchmal wärmer als bei uns in Deutschland. Im Sommer Mitternachtssonne, im Winter lange Dunkelheit. Im Winter sind Temperaturen bis - 30° C im Süden und über - 50° C im Norden keine Besonderheit. Die Nationalflagge Finnlands ist weiß / blau. Länderkennzeichen ist SF oder neuerdings 
FIN. Zeitzone: Osteuropäische Zeit, d.h. MEZ + 1 Stunde.

  Sprache

Finnisch zählt nicht zu den skandinavischen Sprachen sondern zu den finno-ugrischen Sprachen, dem zum Beispiel auch das Estnische und das Ungarische angehören. Das Erlernen dieser Sprache gestaltet sich äußerst schwierig. Die Tatsache, dass es 15 Fälle im Finnischen gibt, ist wohl dafür Beweis genug.

Trotzdem einige Beispiele:
Hallo!Terve!
Guten Abend!Hyvää iltaa!
DankeKiitos
BitteOle hyvä
EntschuldigungAnteeksi

Ausnahmslos wird die erste Silbe betont, auch bei Fremdwörtern. Doppelvokale spricht man lang, Vokale vor Doppelkonsonanten sind verkürzt. Y klingt wie ü, v wie w und h nach einem Vokal wie ch (z.B. Lahti).

Zahlen:
0nolla
1yksi
2kaksi
3kolme
4nelja
5viisi

Mit Englisch ist so gut wie überall ein Durchkommen und viele junge Leute sprechen auch deutsch, da Deutschland als wichtiger Handelspartner und als Reiseland geschätzt wird.

  Währung

Bis 31.12.2001: FIM Finnmark (ungefähr 3 FIM = 1 DM) 1 FIM = 100 Penniä
Ab 01.01.2002: €

  Wirtschaft

Finnland gehört zu den 15 wirtschaftlich bedeutendsten Nationen der Welt. Dieser Rang kommt aber nicht nur vom Holzverkauf und vom Tourismus. Finnisches Design hat Möbel, Glas, Porzellan, Bestecke, Schmuck und vieles mehr in aller Welt begehrenswert gemacht. Auch Bergbau, Chemie, Metall- und Textilindustrie spielen in der finnischen Wirtschaft eine wichtige Rolle. Man denke auch an den Nokia-Konzern, der mit der Produktion von Gummi-Stiefeln angefangen hat und heute in die ganze Welt mit Computern und Handys exportiert. Seinen Bedarf an Fleisch, Eiern, Molkereiprodukten und Futtergetreide deckt Finnland selbst. Die produktivste und mit 110 Einwohnern pro km² am dichtesten besiedelte Zone bilden die küstennahen Gebiete. Über die größeren Häfen (Kotka, Turku, Pori, Vaasa und Helsinki) werden Industriegüter und Rohstoffe exportiert. Auf den Äckern und Weiden längs der Küste wird auf überwiegend kleinen Flächen Landwirtschaft betrieben, hauptsächlich Milchwirtschaft. Insgesamt sind aber nur 1,8 % der Fläche Finnlands Ackerfläche -gegenüber 68,7 % an Waldgebieten. Die Fabriken haben die Finnen an der Küste gebaut, so gibt es keine ungesunden Ballungszentren. Man hat auch die Industriebauten so gestaltet, dass sie in der Natur verschwinden oder sich einfügen. Im Norden und Osten wird Rentierzucht betrieben.

  Ein wenig Geschichte

Um 0 - 700wandern Finnen aus dem Gebiet zwischen Ural und dem kaspischen Meer ein und verdrängen die Samen nach Norden.
1155wird Finnland schwedische Provinz und christianisiert.
1548begründet die Bibelübersetzung die finnische Schriftsprache.
1550wird Helsinki gegründet.
1700 - 1721:Karelien fällt im nordischen Krieg an Russland.
1809verliert Schweden ganz Finnland, das zu einem autonomen russischen Großherzogtum wird.
1812wird Helsinki Hauptstadt.
1835veröffentlicht Andreas Lönnrot das Nationalepos "Kalevala"
1863wird Finnisch neben Schwedisch gleichberechtigte Amtssprache.
1899hebt Russland die finnische Verfassung auf.
1917erst übernimmt nach einem Nationalstreik der finnische Landtag die Regierungsgewalt und Finnland wird unabhängig.
1918dann siegt Marschall Mannerheim mit einer Freiwilligenarmee gegen finnische und russische Kommunisten. Er wird unterstützt von Deutschland. Marschall Mannerheim gilt seitdem als Befreier Finnlands.
1919wird die republikanische Verfassung verkündet. Und 1920 erkennt Russland Finnlands Selbständigkeit an. Finnland tritt in den Völkerbund ein.
1939 - 1944"Winterkriege" mit der UdSSR
1955wird Finnland UNO-Mitglied
1973 - 1975findet die KSZE-Konferenz in Helsinki statt.
1995wird Finnland EU-Mitglied.
2002führt Finnland den Euro als Währung ein.
Generell kann eigentlich gesagt werden, dass Finnland als sehr junges Land zwischen Schweden und Russland einen schweren Stand hatte weil es mal zum einen und mal zum anderen Nachbarn gehörte. Viele Finnen sind heute auf beide Länder nicht besonders gut zu sprechen, was ihnen nicht zu verdenken ist.

  Religion

87,7 % der Finnen gehören der evangelisch-lutherischen Kirche an, 1,1 % sind russisch-orthodox, 10 % konfessionslos. Architektonische Besonderheiten stellen viele Kirchen dar, vor Allem Alvar Alto, Saarinen und Suomalainen trugen viel hierzu bei. Aber auch die Uspenski-Kathedrale in Helsinki ist unumgänglich.

  Runeberg, Lönnrot und Sibelius

Im langen Kampf Finnlands um seine Unabhängigkeit scheint den Dichtern eine besondere Rolle zuteil geworden zu sein. Einer der bedeutendsten ist der 1804 geborene Johan Ludvig Runeberg, der lange in Porvoo lebte. Er schrieb volkstümliche Erzählungen, Natur- und Liebesgedichte - alles in schwedischer Sprache. Und doch wurde er zum Urheber des Textes der finnischen Nationalhymne. Wegen seiner Volksnähe wird Runeberg heute in einem Atemzug mit Elias Lönnrot genannt, dem Verfasser der über 22.000 Verse umfassenden - und großteils in finnischer Sprache geschriebenen - "Kalevala". Dieses Werk wird als Nationalepos bezeichnet. Sie bietet Einblick in eine mystische, vorchristliche Welt, in der sich Mensch und Natur im Einklang befinden. Als solches ist sie in der Tat ein Symbol finnischer Identität - und nationale Dichtung. Der wohl größte Vertreter der finnischen Musik ist Jean Sibelius. Er beeinflusst mit seinem auf nationalen Grundlagen entwickelten eigenen Stil die gesamte Musik seines Landes bis in die Gegenwart.

  Landschaft

Das Landschaftsbild ist von der Eiszeit und ihren Rückzugsstadien geprägt. Das durchweg recht niedrige Land steigt vom Süden (mit um die 150 m durchschnittlicher Höhe) zum Norden mit bis zu 700 Metern an. Den Küsten sind rund 30.000 Inseln und Schären vorgelagert. Man liest vier Bücher, man hat in jedem eine andere Anzahl an Seen. Es sind in jedem Fall viele, irgendwo im hunderttausender Bereich. Jeder Finne, der es sich irgendwie leisten kann, hat irgendwo an einem der Seen im Wald sein mökki stehen. Innen hat es alles, was ein Mensch braucht wie Betten, Küchenzeile, Ofen oder Kamin, Essecke und -unverzichtbar- natürlich eine Sauna, wie sie auch fast in jedem normalen Wohnhaus zu finden ist. Außen Friede, Ruhe, ein Stückchen See, Bäume, die sich darin spiegeln, ein Steg vor der Hütte mit einem Ruderboot... Natur ist das zentrale Thema der Finnen, das wird jeder merken, der finnischen Boden betritt und sich auch nur für kurze Zeit dort aufhält. Zwar redet kaum jemand darüber, doch ist alles darauf ausgerichtet, sich in die Natur einzufügen. In Finnland wird auch dem letzten Stadtmenschen klar, wie sehr wir auf eine intakte Natur angewiesen sind, wenn er aus einem Bach oder See einfach Wasser zum Trinken schöpft. In Finnland hat man das schon immer gewusst und so ging bis heute die Natur nicht verloren, - nicht einmal in den Städten. Die Tierwelt ist relativ artenarm. Es finden sich unter Anderem Elche, Halsbandlemminge, Polarfüchse und Schneehasen. Noch seltener trifft man Wolf, Braunbär "Karhu", Luchs und Vielfraß. Dann sind da noch die Quälgeister des Nordens, die im Sommer die Seen belagern: Mücken.

  Das Tor zu Finnland - Helsinki

Da man kaum über den Landweg nach Finnland kommt, ist Helsinki -die Hauptstadt Finnlands- das Haupteingangstor. Mit einem Bein fast noch im Wasser steht man schon mittendrin im Herzen der Stadt; Helsinki ist eine dem Meer zugewandte Stadt. Sie wirkt groß und doch wieder nicht. Durch die lockere Bebauung dehnen sich die Wohngebiete weit aus. Die finnische Architektur mit seinen berühmten Architekten hat einen ganz eigenen, klaren Stil entwickelt und so sitzen keine Wolkenkratzer aufeinander. Schon direkt nach der Ankunft in Helsinki erfasst einen das "Finnland-Gefühl", da man einerseits über ein paar Schäreninseln auf das weite Meer sehen kann und wenn man sich umdreht einem die unbeschwerte Heiterkeit und Freundlichkeit der Finnen aus ihrer Hauptstadt entgegenlacht. Der Stadtkern Helsinkis ist recht überschaubar und zu Fuß kann man die wichtigsten Sehenswürdigkeiten erkunden. Genannt seien der alles überragende Dom, der Marktplatz, die Felsenkirche, die Finlandia-Halle, die Uspenski-Kathedrale und die Markthalle am Hafen. Es reihen sich Kaffeehäuser, Restaurants, schicke Geschäfte und Museen auf. Souvenirläden mit typisch Finnischem gibt es an vielen Ecken.

  Das Saimaa-Seengebiet

Finnland wird "Land der tausend Seen" genannt und der Saimaa-See der "See der tausend Inseln". Wo genau er beginnt und wo er endet weiß wohl keiner so genau. Fakt ist jedenfalls, dass er sehr populär ist. 33.000 Inseln und über 3.000 Kilometer markiertes Fahrwasser machen die Saimaa-Seenplatte als unendliches Wasserlabyrinth zur meistbesuchtesten Region im Landesinneren. Der eigentliche See liegt im Dreieck zwischen Mikkeli, Lappeenranta und Imatra. Das sind rund 11.000 km² Wasserfläche. Das gesamte Wasser fließt über einen einzigen "Abfluss", den Vouksi, in den russischen Ladogasee. Im Gegensatz zu diesem sehr tiefen See bildet sich ab Dezember auf dem Saimaa-See eine durchgehende Eisdecke. Im Saimaa-Seengebiet liegen auch zwei kleine Nationalparks, genannt Linnansaari und Kolovesi. Sie machen etwa 2 % der gesamten Fläche aus, sind aber Heimat der 170 Saimaa-Robben, die in den siebziger Jahren sehr gefährdet waren. Seit 1966 sind sie gesetzlich geschützt und heute gibt es wieder positive Anzeichen einer Vermehrung. Genau mittendrin im Saimaa-Seengebiet sitzt Savonlinna, an dessen Küste

  Olavinlinna, Hämeenlinna, Lahti, Punkaharju

Olavinlinna, die imposante Burg des heiligen Olav liegt. Die Festspiele im Innenhof der Burg sind weltbekannt und seit 1975 geben sich dort jährlich in den Sommermonaten internationale Opernstars die Klinke in die Hand. Die Aufführungen sind meist Wochen vorher ausverkauft. Seinerzeit war diese relativ seltene historische Steinbaute wichtige militärische Bastion der Schweden im Kampf mit dem Zarenreich um die Vorherrschaft im Ostseeraum. Die Festung wurde mehrmals belagert und zwischendurch auch einmal von den Russen erobert. Die Fundamtente -im Gegensatz zur kompletten Einrichtung- überdauerten die Zeiten.
Hämeenlinna gäbe es nicht ohne seine trotzige Backsteinburg. Sein Wahrzeichen entstand lange vor Entstehung der Stadt. Einer der berühmtesten Finnen überhaupt kommt hierher: Jean Sibelius, 1865 geboren.
Lahtis Wahrzeichen sind drei Schanzen, die jedem ein Begriff sind, der sich für Skisprung begeistern kann. Lahti ist Finnlands führende Wintersportstadt. Hier endet zum Beispiel der berühmte Finlandia-Lauf im Februar, der im benachbarten Hämeenlinna startet. Niemand, der in Südfinnland unterwegs war hat die Fahrt über den Hügelrücken Punkaharju verpasst. Der Punkaharju mit seinen 7 Kilometern Länge ist Nationalstolz der Finnen und zugleich Symbol für die klassische finnische Landschaft schlechthin: Wasser, Wald und Felsen in natürlicher Harmonie.

  Karelien

Diese östlichste der Landschaften Finnlands ist russisch geprägt. Denn auch jenseits der Schlagbäume liegt Karelien. Der gemeinsame Kulturraum ist älter als die durch Kriege erzwungenen Grenzen. Kuopio -mit 80 000 Einwohnern die größte Stadt in diesem Landesteil- Ilomantsi und das Kloster Uusi Valamo sind die Zentren der orthodoxen Kirche Kareliens. Zu den großen Zeremonien finden sich Besucher regelmäßig ein. Brauchtumspflege wird in den tiefen, oft einsamen Wäldern des Ostens großgeschrieben.

  Lappland - "Lapinläänie"

Das Land der Rentierleute ist rund 100.000 km² groß. Das ist ein Drittel der Gesamtfläche Finnlands - oder die Hälfte der alten Bundesrepublik. In diesem Gebiet leben knapp 250.000 Menschen. Aber selbst unter diesen wenigen Menschen verlieren sich die 4.000 Samen nahezu. Hier in Lappland stoßen drei samische Sprachen zusammen: Nord-Samisch, Inari-Samisch und Skolt-Samisch. Lappland ist ein Mekka der Wanderer, die nicht nur spazieren gehen wollen sondern auch in der Natur in Hütten oder Zelten übernachten. Hier liegt auch der Inari-See, der größte See in Lappland. (Mehr als doppelt so groß wie der Bodensee). Er friert ab Oktober vollkommen zu und taut erst wieder im Mai auf. In diesem Monat jedoch scheint zum Beispiel die Sonne schon wesentlich länger als in Mitteleuropa. Im Dezember sehen zum Beispiel die Samen im Halti-Gebirge nur während der Mittagszeit einen Lichtschimmer am südlichen Himmel. Heller wird es in diesem Monat nicht. Es ist Kaamoszeit. Rovaniemi -knapp unter dem Polarkreis gelegen- ist die Hauptstadt Lapplands und hier sammelt sich Wirtschaft, Handel, Gewerbe, Tourismus, Verwaltung. Für viele Wanderer, Hüttenbewohner und Skifahrer ist Rovaniemi oft Ausgangs- und Versorgungspunkt. Nordlappland befindet sich auf dem selben Breitengrad wie das nördliche Alaska. Daher gibt es dort an Vegetation außer vereinzelten Fichten und Krüppelbirken, Flechten, Moosen und Gräsern nicht mehr viel. Die Finnen nennen jene Landschaft "Tunturi". Der Winter in diesen Breiten dauert gute acht Monate. Es ist das Land der Polarnacht, der eisigen Temperaturen, der Rentiere und des Schweigens.

  Leute

Der Finne an sich ist sehr höflich, ehrlich, gastfreundlich und aufgeschlossen gegenüber Ausländern, wenn es sich nicht gerade um Schweden oder Russen handelt. Entgegen aller Vorurteile die man gehört hat, wenn man dieses bezaubernde Land zum ersten Mal besucht, sind Finnen sehr kontaktfreudig und haben eine unbeschwerte Fröhlichkeit, die Ausdruck findet in ihren vielen Festen in den kurzen aber intensiven Sommern.

  Kultur

Sisu. Dieses finnische Wort hat in etwa die Bedeutung von Ausdauer, Zähigkeit, Kraft, Stärke aber auch Beharrlichkeit, Charakter. Es ist ein zentraler Wert, den hier jeder erreichen will, ein Idealzustand von Körper und Geist, selbstverständlich im Einklang mit der Natur. Deshalb treiben die Finnen viel Sport. Erfolge in Ausdauerdisziplinen im Leistungssport (Marathon, Skilanglauf, etc.) von Paavo Nurmi und anderen Nationalhelden sind die logische Folge eines gesunden Breitensports; sonst könnte diese kleine Nation nicht international ganz vorne mitmischen. Die Sauna wurde von den Finnen erfunden, sie ist von Alters her das Badezimmer der Finnen. Durch das Schwitzen wird der ganze Mensch nicht nur äußerlich sondern auch von innen gereinigt. Eine fein säuberliche Trennung nach Männlein und Weiblein ist in Finnland selbstverständlich. Zur Lebensqualität in Finnland gehört mindestens einmal pro Woche der Besuch der eigenen. Fast jeder Finne besitzt Schlittschuhe und Langlaufski. Die Zahl der vielerorts beleuchteten Loipen ist unüberschaubar. Wenn man diesen Pfaden lange genug an einem der vielen Seen folgt, trifft man vielleicht auf ein paar Männer, die vermummt auf ein Eisloch starren. Sie gehen der finnischen Leidenschaft des Eisangelns nach. Knapp ein Drittel der Bevölkerung angelt. Echten Wildlachs findet man zum Beispiel in den Flüssen Lapplands. Etwas im Gegensatz zur Sportbegeisterung der Finnen steht der übermäßige Zuspruch für den Alkohol, allerdings nur am Wochenende. In Finnland gibt es eine Luxussteuer, die einen Daimler oder auch nur ein Bier und Zigaretten schlichtweg das Doppelte kosten lässt als hierzulande. Entlohnt wird man allerdings für diese Preise mit einer Landschaft, die einfach unbezahlbar ist.

  Schlusswort

Die Natur ist in Finnland ein großer und unumstößlicher Faktor, allgegenwärtig und mächtig - ohne jedoch erdrückend zu sein. Es sind die Nähe zur Natur und die unglaubliche Herzlichkeit der Menschen, die diesem Land im Norden Europas einen ganz besonderen Charme verleihen. Als Fremder fühlt man eine Art Ehrfurcht vor diesem Land und ist dankbar, hier Gast gewesen sein zu dürfen und für einen Moment der Hektik des Alltags entrissen worden zu sein.


Quellenverzeichnis:
Marco Polo Reiseführer "Finnland"
Finnsiche Botschaft, FfM
Trobitzsch: "Welt der Seen und Wälder"
Bildatlas "Finnland"